Gerade in dieser schwierigen Zeit war es nicht verwunderlich, dass einige Spieler von ihren Vereinen Handgelder kassierten, was eigentlich nach dem dem reinen Amateurideal anhängenden DFB verboten war. Bei den großen Vereinen wie Hertha BSC, Eintracht Frankfurt oder dem 1. FC Nürnberg war dies allerdings längst alltägliche Praxis geworden, und die Regionalverbände drückten zumeist großzügig ein Auge zu. Doch der Westdeutsche Spielverband sah dies in dieser Saison anders. Massiv ging der Verband gegen jene Spieler vor, die Handgelder kassierten und damit in den Augen der Funktionäre Profis waren. Besonders hart betroffen war der FC Schalke 04, dessen erste Mannschaft fast vollständig vom WSV gesperrt wurde. Sportlich stürzten die Schalker dadurch in der Ruhrbezirksliga ab und wären sicherlich in die Zweitklassigkeit abgestiegen, wenn nicht die Sperre, bedingt durch heftigste Proteste aller Fußballanhänger in Westdeutschland, nach einem halben Jahr aufgehoben worden wäre. Dadurch konnte Schalke den Klassenerhalt noch sicherstellen. An eine Endrundenteilnahme war allerdings nicht mehr zu denken.
In Nordostdeutschland gab es Veränderungen beim Zuschnitt der Regionen. Die meisten Vereine Pommerns schlossen sich dem VBB an und spielten nun mit den Berlin-Brandenburgischen Mannschaften um die Regionalmeisterschaft. Die Region des Baltenverbandes umfasste damit nur noch das östliche Hinterpommern, Danzig und Ostpreußen.
Titelträger wurde in diesem Jahr erneut Hertha BSC, das damit seinen Titel erfolgreich verteidigte, was bisher nur dem 1. FC Nürnberg gelungen war. Mit ihrer sechsten Finalteilnahme in Folge stellten die Berliner einen Rekord auf, der bis zum Ende der Meisterschaftsfinals im Jahre 1963 nur einmal eingestellt (FC Schalke 04 1937 bis 1942), aber nie übertroffen werden konnte. Dabei hatten die Herthaner bei diesem Finale das Glück, das ihnen in den vier sieglosen Endspielteilnahmen von 1926 bis 1929 versagt geblieben war. Man war im Duell mit den Münchener Löwen eigentlich klar unterlegen und lag verdientermaßen mit 1:2 im Hintertreffen, bis die Berliner durch zwei klare Abseitstreffer (der Schiedsrichter ignorierte in beiden Fällen die Fahne des Linienrichters) doch noch das Blatt wenden konnten. Immerhin blieb den Münchenern der Trost, als erste Münchener Mannschaft ein Meisterschaftsfinale erreicht zu haben.
Beim ATSB wurde in diesem Jahr zum zweiten Male die Mannschaft von Lorbeer Hamburg Deutscher Meister, während die Deutsche Turnerschaft in diesem Jahr keinen Titelträger mehr ausspielte. Dagegen hatte sich vom ATSB die kommunistische Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit abgespalten und ermittelte ihren ersten nationalen Meister. Den Titel gewann der schon viermalige ATSB-Meister Dresdener SV 1910. Die Deutsche Jugendkraft spielte wieder keinen Meister aus.
SV Prussia-Samland Königsberg | Nordostdeutscher Meister |
VfB Königsberg | Nordostdeutscher Vizemeister |
Beuthener SuSV | Südostdeutscher Meister |
VfB Liegnitz | Südostdeutscher Vizemeister |
Hertha BSC | Meister Berlin-Brandenburg |
Tennis Borussia Berlin | Vizemeister Berlin-Brandenburg |
Dresdner SC | Mitteldeutscher Meister |
SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau | Mitteldeutscher Pokalsieger |
Hamburger SV | Norddeutscher Meister |
FC Holstein Kiel | Norddeutscher Vizemeister |
Fortuna Düsseldorf | Westdeutscher Meister |
VfB Bielefeld | Westdeutscher Vizemeister |
Meidericher SV | Sieger der westdeutschen Qualifikation zum 3. Teilnehmer |
SpVgg Fürth | Süddeutscher Meister |
SG Eintracht Frankfurt | Süddeutscher Vizemeister |
TSV 1860 München | Sieger der süddeutschen Qualifikation zum 3. Teilnehmer |