Deutsche Meisterschaft Endrunde 1924/25

Die achtzehnte Deutsche Fußballmeisterschaft sah zum erstenmal eine Reform des Endrundenmodus seit der Saison 1905/06. Der Deutsche Fußball-Bund beschloss, dass jeder Regionalverband nunmehr zwei Teilnehmer zur Endrunde schicken durfte. Die mitgliederstärksten Verbände, der Süddeutsche Fussballverband und der Westdeutsche Spielverband, durften sogar drei Teilnehmer stellen.

Allerdings handelte es sich bei den zusätzlichen Teilnehmern nicht immer automatisch um den Vizemeister oder den Meisterschaftsdritten, dies wäre zu einfach gewesen. Vielfach wurden in den kommenden Spielzeiten in den Regionen spezielle Qualifikationsrunden zur Ermittlung dieser Teilnehmer durchgeführt oder in einem Fall auch der regionale Pokalsieger zur Endrunde geschickt. Neu war auch, dass der Titelverteidiger nicht mehr automatisch qualifiziert war.

Die neue Regelung führte gleich dazu, dass erstmals beide Finalteilnehmer aus einer Fußballregion kamen. Der 1. FC Nürnberg gewann dabei seinen vierten Meistertitel und wurde damit alleiniger Rekordtitelträger.

Im Westdeutschen Spielverband befand sich der "neue Weg" gerade in seiner zweiten Spielzeit. Dies bedeutete, dass es in diesem Jahr, wie schon vor zwei Jahren, keine Westdeutsche Meisterschaft gab. Zur Ermittlung der Endrundenteilnehmer ließ der WSV wieder eine Qualifikationsrunde ausspielen, an der die aktuellen Tabellenführer der Bezirksligen teilnehmen durften. Sieger wurde der Duisburger SV, der deshalb oft fälschlicherweise für dieses Jahr als Westdeutscher Meister geführt wird.

Weitere Deutsche Fußballmeister in diesem Jahr waren der Dresdener SV 1910, der seinen ATSB-Titel erfolgreich verteidigte, und der MTV Fürth, der die nach der reinlichen Scheidung zwischen Turnen und Sport erstmals ausgetragene Deutsche Fußballmeisterschaft der Deutschen Turnerschaft gewann. Die Deutsche Jugendkraft spielte in diesem Jahr keinen Meister aus.

Teilnehmer an der Endrunde

VfB KönigsbergNordostdeutscher Meister
FC Titania StettinNordostdeutscher Vizemeister
FC Viktoria ForstSüdostdeutscher Meister
Breslauer SC 08Südostdeutscher Vizemeister
Hertha BSCMeister Berlin-Brandenburg
Berliner TuFC Alemannia 90Vizemeister Berlin-Brandenburg
VfB LeipzigMitteldeutscher Meister
1. SV JenaSieger der mitteldeutschen Qualifikation um den 2. Teilnehmer
Hamburger SVNorddeutscher Meister
Altonaer FC 93Norddeutscher Vizemeister
Duisburger SpVSieger der westdeutschen Qualifikation
Essener TB Schwarz-WeißZweiter des westdeutschen Qualifikation
TuRU DüsseldorfSieger der westdeutschen Qualifikation um den 3. Teilnehmer
VfR MannheimSüddeutscher Meister
1. FC NürnbergSüddeutscher Vizemeister
FSV FrankfurtDritter der süddeutschen Meisterschaft

Achtelfinale

3. Mai 1925 TuRU Düsseldorf - VfR Mannheim 4:1 (3:0) Köln, Weidenpescher Park
3. Mai 1925 FC Titania Stettin - Altonaer FC 93 2:4 (1:3) Stettin, Preußen-Platz
3. Mai 1925 1. FC Nürnberg - 1. SV Jena 2:0 (2:0) Nürnberg, Platz am Zabo
3. Mai 1925 Berliner TuFC Alemannia 90 - Duisburger SpV 1:2 (1:1) Berlin, Platz am Gesundbrunnen
3. Mai 1925 VfB Leipzig - Breslauer SC 08 1:2 (0:1) Dresden, Platz des DSC
3. Mai 1925 FC Viktoria Forst - Essener TB Schwarz-Weiß 1:2 (1:1) Forst (Lausitz), Forster Stadion
3. Mai 1925 VfB Königsberg - Hertha BSC 2:3 n. V. (1:1, 2:2) Königsberg (Preußen), Platz des Prussia-Samland
3. Mai 1925 Hamburger SV - FSV Frankfurt 1:2 n. V. (0:1, 1:1) Hannover, Radrennbahn

Viertelfinale

17. Mai 1925 Altonaer FC 93 - Duisburger SpV 0:2 (0:1) Hamburg, Sportplatz Hoheluft
17. Mai 1925 Hertha BSC - TuRU Düsseldorf 4:1 (2:0) Berlin, Platz des BFC Preussen
17. Mai 1925 Essener TB Schwarz-Weiß - FSV Frankfurt 1:3 (1:2) Bochum, TuS-48-Stadion
17. Mai 1925 Breslauer SC 08 - 1. FC Nürnberg 1:4 (0:1) Breslau, Sportpark Grüneiche

Halbfinale

24. Mai 1925 Duisburger SpV - 1. FC Nürnberg 0:3 (0:2) Duisburg, Wedaustadion
24. Mai 1925 FSV Frankfurt - Hertha BSC 1:0 n. V. (0:0, 0:0) Fürth, Platz am Ronhofer Weg

Finale

7. Juni 1925 FSV Frankfurt - 1. FC Nürnberg 0:1 n. V. (0:0, 0:0) Frankfurt am Main, Waldstadion