Auch im zweiten Aufeinandertreffen binnen kürzester Zeit konnte sich kein Sieger herauskristallisieren. Wenn auch am Ende zwar etwas schmeichelhaft, doch schon allein wegen der kämpferischen Einstellung war die Punkteteilung verdient.

Die Partie war kaum zwei Minuten alt und schon lag man mit einem kuriosen Tor in Rückstand. Recht leichtsinnig verlor der ASC den Ball im Mittelfeld. Der Konter folgte prompt und ehe sich Burkhard Kunzmann im ASC Gehäuse versah schlug es auch schon hinter ihm ein. Etwas glücklich fiel einem VfB Spieler 30 Meter vor dem Tor der Ball vor die Füße. Dieser fackelte nicht lange und hielt einfach mal drauf. Zum Leidwesen unseres Keepers, der sich schon weiter nach vorne orientiert hatte und bei dem Ball mit seiner ballistisch annutenden Flugkurve keine Chance mehr hatte das Unheil zu vermeiden. Der ASC war kurzzeitig regelrecht geschockt. Und dies hätte der VfB beinahe zum zweiten Treffer genutzt. Die linke Abwehrseite wurde überlaufen und die scharfe Hereingabe hätte fast ihren Adressaten erreicht, wäre da nicht Burkhard Kunzmann noch mit den Fingerspitzen dran gewesen und dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gegeben. So nach und nach ging es aber bergauf. Wenn schnell nach vorne kombiniert wurde, dann ergaben sich fast zwangsläufig Gelegenheiten für den ASC. Doch schon wie im letzten Aufeinandertreffen wurde nicht konsequent der Abschluss gesucht. Eine Ausnahme bildete der Ausgleichstreffer von Werner Rehm. Doch auch diesem Treffer ging wieder das Chancenmanko voran. Der Ball wurde durch den Strafraum des VfB geschoben ehe Josch Weisbrod Werner Rehm die Kugel auflegte. Aus ziemlich spitzen Winkel fackelte er nicht lange und versenkte den Ball mit Präzision im langen Eck. Ein schusstechnischer Leckerbissen. Da gab es für den guten VfB Keeper aber auch gar nichts zu halten.

In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Auf beiden Seiten ergaben sich Gelegenheiten und die Hintermannschaften konnten sich über zu wenig Arbeit nun überhaupt nicht beklagen. Auch Joseph Julius und Jerry Charles, die zusammen die rechte Seite beackerten, finden sich immer besser im ASC Dress zurecht und hatten einige starke Aktionen.

Der ASC verfiel aber, je länger die Begegnung lief, immer mehr in die Variante "lange Bälle in die Spitze". Leider aber fehlte es denselben oft an Genauigkeit und ermöglichten es dem VfB immer wieder leicht in Ballbesitz zu kommen. Und selbst wenn die Bälle ihr Ziel erreichten waren sie wieder schnell weg, da den Stürmern dann die Unterstützung fehlte oder aber im Zweikampf der Ball verloren ging. Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam wieder mehr Struktur in die Partie, was auch gleich mehr Gefahr für das VfB Tor bedeutete. So fand Hans-Wolf Zirkwitz, der zwischenzeitlich in die Partie gekommen war, seinen Meister im VfB Keeper, der seinen 20 Meter Flachschuss entschärfte. Vorausgegangen war eine schöne Kombination des ASC über mehrere Stationen.

Ohne weitere Treffer ging es in die Pause, wo Coach Henning Postel, der den ASC (wahrscheinlich) das letzte Mal betreute, die Defizite klar ansprach und Besserung einforderte. Der ASC war zwar gewillt, aber so richtig folgte den Worten keine Taten. Das Aufbauspiel blieb weiter holprig und nur äußerst selten konnte sich der ASC bis zum VfB Strafraum durchspielen. Dafür rückte Burkhard Kunzmann immer mehr in den Blickpunkt des Geschehens. Mit zunehmender Spieldauer wurde der VfB überlegener und stellte die ASC Abwehr ein ums andere Mal vor Probleme. Der zweite Treffer für den VfB war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Die Gelegenheiten waren vorhanden. Allerdings auch die Gelegenheiten für Burkhard Kunzmann seine Klasse zu beweisen. Zuerst fischte er mit einem Reflex im Anschluss an eine Ecke einen Schuss aus 8 Meter aus dem Eck, dann lenkte er im letzten Moment eine verunglückte Flanke gerade noch an die Latte und verhinderte so den Einschlag. Wenig später kam er rechtzeitig aus seinem Kasten und verkürzte geschickt den Winkel gegen den heranstürmenden VfB Spieler.

Der ASC hatte zwar auch ein paar Gelegenheiten und Ansätze von gefährlichen Aktionen, doch entweder fehlte der finale Pass oder die präzise Hereingabe. Auch das ein oder andere Mal war ein Abwehrspieler des VfB zur Stelle und verhinderte schon im Vorfeld schlimmeres. Wenn sich die Gelegenheit zum Torschuss ergab, dann wurde es eine sichere Beute des VfB Keepers.

In den Schlussminuten allerdings war der ASC fast nur noch im Rückwartsgang und konnte mit etwas Glück das hart erkämpfte Remis über die Zeit retten.

Dieter Hafner