Vom Ergebnis her vielleicht etwas zu hoch, aber verdient verließ der ASC in einer schweißtreibenden Begegnung als Sieger den Platz. Und erfüllten nebenbei den sehnlichsten Wunsch von Josch Weisbrod, nämlich einen Sieg gegen seinen ehemaligen Heimatverein. Auftrag erfüllt, Herr Weisbrod. Was er mit einer großzügigen Runde eines erfrischendes Hopfengetränkes, natürlich auch für seine unterlegenen Kollegen aus Schwarzach, dankte.

Doch chronologisch. Nach erfolgreich bewältigter Tour durch die Sehenswürdigkeiten von Heidelberg (incl. Schloss und dem dazugehörigen Fass) trafen die Gäste aus Schwarzach sowie Tourguide Josch Weisbrod auf dem Sportgelände ein.

Nach den obligatorischen Mannschaftsfotos konnte unser Schiri Rolf Rehm, der wie immer die Sache bestens im Griff hatte, die mit Spannung erwartete Begegnung anpfeifen. Von Coach Henning Postel hervorragend eingestellt begann der ASC konzentriert und drängte die Gäste erst einmal in die eigene Hälfte. Gelungene Kombinationen prägten das Spiel des ASC. Allerdings wurde diese Überlegenheit nicht in Chancen umgesetzt. Am Strafraum der Gäste war erst mal Schluss. Es fehlte der direkte Zug zum Tor. Chancen waren, was Wunder, denn auch Mangelware. Die beste Gelegenheit zur Führung hatte Josch Weisbrod auf dem, wenn auch falschen Fuß. Hervorragend freigespielt umkurvte er den Schwarzacher Keeper und musste eigentlich sein Werk nur noch vollenden. Doch leider hatte er die Kugel eben nicht auf seiner Schokoladenseite. Die sich anschließende unvermeidliche Drehung verschaffte dem Schwarzacher Keeper die notwendige Zeit sich nochmals in den Weg zu stellen und die Situation zu klären.

Doch mit zunehmender Spieldauer tasteten sich auch die Gäste besser in die Partie und in die Hälfte des ASC hinein. Zwar geschwächt durch einige kurzfristige Absagen (so fehlte unter anderem der komplette erste Sturm des FC was zur Folge hatte, dass sie keine Auswechselspieler zur Verfügung hatten) nahmen sie das Kombinationsspiel auf und verschafften sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Angetrieben von Ulrich Weisbrod, jüngerer Bruder von Josch, der immer wieder versuchte seine Mitspieler in Szene zu setzen, ließen die ersten gefährliche Aktionen nicht lange auf sich warten. Doch Adil Omari im ASC Gehäuse hatte die Sache unter Kontrolle und fischte die Bälle weg. Beim ASC kam zusehends mehr Sand ins Spielgetriebe. Die Kombinationen im Mittelfeld waren rar und man versteifte sich immer mehr auf die Variante lange Bälle in die Spitze zu spielen. Doch da fehlte es zumeist an der Genauigkeit um Timo Mifka und Josch Weisbrod adäquat in Szene setzen zu können. So dümpelte die Partie allmählich in Richtung Halbzeitpause. Doch vor dem ersehnten Pfiff gab es noch einen Paukenschlag. Henning Postel erkämpfte sich auf der linken Seite den Ball, ein Blick, ein zielgerichteter langer Pass Richtung Timo Mifka , der, nicht im Abseits stehend, die aufgerückte Schwarzacher Abwehr überraschte und den Ball über den herauseilenden Keeper hinweg zum 1:0 versenkte.

In der Halbzeit veränderte Henning Postel das Team des ASC und brachte frischen Schwung. Die linke Seite wurde wiederbelebt und Max-Peter Gantert setzte in seiner unnachahmlichen Art und Weise einige gefährliche Offensivaktionen.

Die Gäste setzten zu Beginn der 2. Hälfte erst mal die offensive Karte und versuchten den Ausgleich herbei zu führen. Allerdings hatte da die Hintermannschaft des ASC etwas dagegen. Und die richtige Antwort in Form eines Treffers parat. Mitten hinein in die Drangphase des FC Schwarzach versetzte ausgerechnet ein Ehemaliger aus ihren Reihen dem FC einen Tiefschlag, von dem sie sich nicht mehr erholen konnten. Exzellent in Szene gesetzt tauchte Josch Weisbrod vor dem FC Keeper auf und erhöhte auf 2:0. Und es war kein Abseits, wie zunächst lautstark über den Platz gerufen wurde. Danach war die Partie gelaufen. Der ASC dominierte nun die Partie und erspielte sich eine Gelegenheit nach der Anderen. Mark Schröder, der unermüdliche Läufer im Mittelfeld des ASC, erhöhte nach einer vorzüglichen Kombination mit einem Flachschuß aus 16 Metern auf 3:0. Bei den Gästen aus Schwarzach erlahmten nun langsam die Kräfte nach dem bis dato strapaziösen Tag. Und so nahm das Unheil seinen Lauf. Marc Saggau, der sich in der zweiten Hälfte immer mehr Richtung Spitze orientierte, schraubte das Ergebnis nach einer feinen Einzelleistung auf 4:0. Bei den wenigen offensiven Vorstößen des FC Schwarzach bot sich den Gästen noch die Gelegenheit auf den Ehrentreffer, doch im Abschluss waren sie zu ungenau. Den Schlußpunkt in der Partie markierte Timo Mifka. In halbrechter Position vor dem Gästestrafraum angespielt zog er ansatzlos ab und jagte die Kugel zum 5:0 Endstand ins kurze Eck.

Damit war dann die 3. Halbzeit eingeläutet. Bei einem kühlen Bier wurden nochmals die Szenen des Spiels diskutiert und, so ganz nebenbei, der Grundstein für ein neuerliches Meeting, dieses Mal aber in Schwarzach, gelegt.

Dieter Hafner