Aufgebot des ASC Neuenheim
Es war die 90. Minute in Gauangenloch. Die Partie stand leistungsgerecht 1:1. Der Schiedsrichter gab noch mal einen Freistoß von der Seite für die Gastgeber. Der Ball segelt in den Strafraum und wird durch einen Pfiff jäh unterbrochen. Zunächst allgemeines Erstaunen auf beiden Seiten. Dann der Schock für den ASC. Der Schiedsrichter, der mit zunehmender Spieldauer die rosa Brille nicht mehr sauber bekam, pfiff Elfmeter für die Gastgeber. Ein absoluter Horror. Was war geschehen? Der Gegenspieler von Mark Schröder, der mal wieder eine souveräne Partie spielte, schob den armen Marc ins Tor hinein. Damit dieser selbst nicht umfiel hielt er sich kurz an seinem Gegenspieler fest und dies reichte bereits dem Schiedsrichter zum Pfiff. Mit großen Gesten zeigte er an, dass der TSV Spieler umklammert worden sei. Was für eine Farce. Leider nahm er seine Entscheidung nicht mehr zurück und der TSV gewann die Partie. Klar, dass die Spieler vom ASC alle erst mal down waren ob dieser Entscheidung.
Doch es gab ja auch noch 90 Minuten vorher in der der ASC gegen einen starken TSV gut mithielt und mit etwas mehr Glück im Abschluss die Partie sogar für sich hätte entscheiden können oder vielleicht sogar müssen. Doch der Reihe nach. Nachdem der Kader am Freitag Abend doch recht dünn daher kam (es gab ja fast mehr Fragezeichen als Spieler), klemmte sich Kada Chourief ans Telefon und trommelte ein paar Spieler zusammen. An dieser Stelle ganz besonderen Dank an Aziz, Jacky, Abdel, Kamel und Nacer, die uneigennützig einsprangen sowie an Kada, der dies alles ermöglichte. Und so kam es, dass am Samstag Nachmittag statt der erwarteten 12 Spieler plötzlich 17 Spieler auf einen Einsatz warteten. Viel Arbeit für den Headcoach Henning Postel, der sich erst einmal einen Überblick verschaffen musste um die erste Elf zu nominieren. Dies tat er mit Bravour, denn in der ersten Hälfte war der ASC eindeutig die bessere Mannschaft. Flüssige Kombinationen ließen den TSV nicht so recht in die Partie kommen. Mark Schröder im defensiven Mittelfeld verteilte geschickt die Bälle und setzte seine Mitspieler in Szene. Einzig die Chancenauswertung ließ zu wünschen übrig. Die Hintermannschaft verrichtete einen tadellosen Job und kam trotzdem mal was durch dann stand Marc Braun im Gehäuse immer goldrichtig und fischte die Kugel weg. Folgerichtig ging der ASC dann auch in Führung. Im Anschluss an eine Ecke köpfte Aziz den Ball unhaltbar ins untere Eck. Auch in der Folgezeit hatte man einige Gelegenheiten, doch es blieb bis zur Halbzeit bei der knappen Führung. Auch der TSV tauchte einige Male in Strafraumnähe auf, doch meistens blieb es auch dabei.
Nach der Pause verstärkte der TSV den Druck und die Hintermannschaft des ASC bekam zusehends immer mehr Probleme mit den Angriffen der Gastgeber. Bei den sich bietenden Konterchancen verpasste es der ASC den zweiten Treffer zu landen. Ein ums andere Mal verschaffte man sich eine numerische Überzahl, die man aber nicht in einen Torerfolg ummünzen konnte. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. 10 Minuten vor dem Ende gelang dem TSV der Ausgleich, nachdem das aufgerückte Mittelfeld in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor und dem TSV die Gelegenheit bot auf eigenem Platz zu kontern. Und, siehe oben, das bittere Ende der Partie in der 90. Minute.
Dieter Hafner