Die Fakten: Mit 14 Punkten aus sieben Spielen (vier Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage) und einem Torverhältnis von 16:6 eroberte die verjüngte ASC-AH letztlich souverän den ersten Platz beim gut organisierten Hallenturnier der Post SG Heidelberg im Sportzentrum Nord. Der ASC Neuenheim setzte sich in einem starken Feld von 19 Teams als verdienter Sieger durch, obwohl die "Spätzünder" von Coach Emin Sevim und Teamchef Bernd Fischer sich nach anfänglichen Selbstfindungs bzw. Einspiel-Problemen nur als zweitbester Gruppendritter für die Zwischenrunde qualifiziert hatten.
Die Chronik des Turnierverlaufs: Dem dickflüssigen 1:1-Auftaktgemisch gegen den FC Ziegelhausen/Peterstal, bei dem Ralf Brandner die Führung erschnippelte, folgte vor den Augen von Gesine und Werner Saggau sowie den Fischer-Brüdern Markus und Stefan eine durch individuelle Fehler begünstigte 1:2 Niederlage - nach Ausgleich von ASC-Gaststar Oliver Müller - gegen den Turnerbund Rohrbach. Erst im letzten Vorrundenmatch deutete das designierte Dream Team an, was in ihm steckt. Durch je zwei Treffer von Marc Saggau, Ralf Brandner und Oliver "Jay Jay" Müller schickte Neuenheim die Gelb-Füßler von Post SV Ludwigshafen mit einem 5:0-Paket per Express auf die Heimreise.
Im Zwischenrunden-Spiel hatte es Neuenheim mit dem Post SV Gera zu tun. Nach einem 0:1-Rückstand tankte Bernd "Kugelblitz" Fischer sich am äußersten rechten Flügel durch und vollendete sein explosives Kompakt-Solo durch die östlichen Körperwelten, indem er den Ball wie auch immer über die Linie eskortierte. Kurz vor dem Abpfiff gelang Oliver Müller nach einer Samba-Kombination der 2:1-Siegtreffer. Damit fand sich der ASC in der Endrunde wieder, wo es in zwei Partien um die Qualifikation für das große und kleine Finale ging.
Dem torlosen Remis gegen Vorrunden-Widersacher Turnerbund Rohrbach folgte ein grandioses 5:2 gegen die erfolgverwöhnte Alemannia Rheinau. Auch in diesem Spiel funktionierte die Junioren-Achse mit Ralf Brandner, Oliver Müller und Marc Saggau wie geschmiert. Der überragende Saggau hielt dabei nicht nur wie gewohnt hinten den Laden zusammen, sondern katapultierte seinen zweiten Turnier-Doppelpack in die Maschen. Wobei er mit einem schönen Eigentor auch das eigene Netz nicht verschonte. Auch Brandner erwies sich, obwohl er auf der kurzen Hallendistanz seine gepardenhafte Schnelligkeit gar nicht ausspielen konnte, als ausgesprochener Indoor-Experte und zelebrierte mit Vehemenz seinen vierten Turniertreffer. Da wollte der mit seiner Ballgewandtheit für den Budenzauber prädestinierte Ex-Neuenheimer Oliver Müller nicht nachstehen und stieg ebenfalls in den Tore-Quattro ein. Auch Spielertrainer Emin Sevim hatte sein ganz persönliches Erfolgserlebnis. Er schmuste die Ledergeliebte sozusagen aus dem Stillstand in den linken Torwinkel.
Für die Älteren im gut gemischten ASC-Kader war es ein völlig neues Turniergefühl: Als Sieger der Endrunde zogen die einstigen Hallen-Prügelknaben ins Finale ein. Angefeuert vom auf die Zuschauertribüne zurückgekehrten Fischer-Chor und -. ganz unverhofft - der vom Köstritzer Schwarzbier stimmlich geölten Delegation aus Gera dominierte der ASC den Endspielgegner SG Post Mannheim von der ersten Minute an und gewann mit kultiviertem Zusammenspiel und aggressiver Defense frei nach dem Thriller-Titel "Wenn's beim Postmann zweimal klingelt" deutlich mit 2:0. Die wenigen Chancen der Mannheimer Postmänner machte Torwart Omar Tiraie, die Katze vom Hindukusch, mit spektakulären Flugparaden zunichte.
Der zu Recht stolze Teamchef Bernd Fischer konnte bei der Siegerehrung, begleitet von den La Ola-Einlagen der verbal unschlagbaren Gera-Fans, zwar keinen Pokal, aber ein Couvert mit der Aufschrift "Erster Platz" und der Siegprämie von 100 Euro entgegen nehmen.
Der steile Weg zum Turniersieg in der Statistik:
Vorunde: ASC Neuenheim - FC Ziegelhausen/Peterstal 1:1 (Tor: Brandner) TB Rohrbach - ASC Neuenheim 2:1 (Müller) Post SV Ludwigshafen - ASC Neuenheim 0:5 (Brandner 2, Saggau 2, Müller) Zwischenrunde: ASC Neuenheim - Post SV Gera 2:1 (Fischer, Müller) Endrunde: TB Rohrbach - ASC Neuenheim 0:0 ASC Neuenheim - Alemannia Rheinau 5:2 (Saggau 2, Brandner, Müller, Sevim) Finale: ASC Neuenheim - Post SV Mannheim 2:0 (Brandner 2)
Das Team des Turniersiegers: