Pünktlich um 8:00 traf sich die Spielerschar um in die Oberpfalz, die Heimat unseres Mitspielers Erwin Betzl, aufzubrechen. Doch so mancher hatte seine Gedanken wohl noch unter der Bettdecke vergraben. Schlafsack, Isomatte, Personalausweis (man wollte ja auch mal kurz in die Tschechische Republik) und die Trikots (schließlich hatte man ja noch ein Spiel zu absolvieren) blieben zu Hause bei Muttern liegen und mussten noch abgeholt werden.
Nach diesen Anfangsschwierigkeiten lief’s dafür dann um so besser. Ohne Stau ging es Richtung erster Station der Reise, nach Schwarzenbach zum Zeltaufbau auf dem Bauernhof von Karl Götz und seiner Familie, der uns uneigennützig sogar noch die Wiese mähte und die Verkaterten am Sonntag morgen mit einem Frühstück verwöhnte. Dafür einen ganz großen Dank. Danach wurde der Appetit langsam größer und Erwins größerer Bruder Alfons hatte da schon was vorbereitet: den Schinderhannes in Rothenstadt mit seinen Riesenschnitzeln. Und in der Tat: die Lappen waren nicht zu überbieten und selbst der "Kinderteller" war für wohl Vierlinge gedacht.
Nach der üppigen Stärkung ging es weiter Richtung Eslarn / Tillyschanze zur Tschechischen Grenze um sich mit den üblichen Souvenirs einzudecken. Doch bevor das Shoppen losgehen konnte, gab's noch etwas Aufregung am Grenzübergang. Dieser nur für den kleinen Grenzverkehr gedacht ist und nicht für Dahergelaufene aus Heidelberg. Zur Strafe kostete das gleich mal stolze 15,00 EURO und den Rest des Weges musste man zu Fuß gehen. Danach aber konnte man neue Trikots und Schuhe entdecken. Andere kleideten sich gleich vollkommen neu ein und auch die üblichen Zigaretten wurden nicht vergessen.
Vollgepackt wurde dann das eigentliche Ziel des Kurztrips anvisiert: das Sportgelände des SV Pfrentsch. Nachdem der Wasserhaushalt bei den Spielern wieder einigermaßen ausgeglichen war, konnte das Spiel bei brütender Hitze beginnen.
Und wie die Partie losging. Es war noch keine Minute gespielt, da ging der ASC auch schon in Führung. Abschlag von Burkhard Kunzmann auf Henning Postel, der mit einer präzisen Flanke den Kopf von Werner Rehm fand, und schon stand es 1:0. Die Gastgeber zeigten sich davon recht unbeeindruckt und hatten nach 5 Minuten die Chance auf den Ausgleich, den jedoch Burkhard Kunzmann im ASC Gehäuse bravourös mit einem Reflex abwehrte. Der ASC ließ in der Anfangsphase den Ball gut laufen, kombinierte sehr gefällig und hatte mehrere Male die Gelegenheit, das Ergebnis zu erhöhen. Allerdings dauerte es bis zur 20. Minute, ehe sich Henning Postel ein Herz fasste und aus 25 Metern abzog. Der Ball rotierte nur so Richtung Gehäuse des SV Pfrentsch und der arme Keeper hatte überhaupt keine Chance, zumal die Kugel kurz vor ihm noch abdrehte. Doch auch dies versetze die Gastgeber nicht sonderlich in Verlegenheit. Selbst als Josch Weisbrod seinem Gegenspieler den Ball abjagte und alleine Richtung SV Gehäuse lief um überlegt zur 3:0 Führung einzuschieben, spielten die Gastgeber weiter, als würde es noch immer 0:0 stehen. Offensichtlich schockte dieses Ergebnis den ASC mehr, denn danach lief bis zur Pause überhaupt nichts mehr zusammen. Der Kombinationsfluss erlahmte, die Einzelaktionen traten in den Vordergrund und das Gemeckere war über den gesamten Platz zu hören. Dies nutzte der SV aus, kam wieder besser in die Partie und konnte nach einem Eckball durch ihren tschechischen Spielmacher und Antreiber Pokorny Bohumil den 1:3 Anschlusstreffer erzielen.
Aber auch die Halbzeitansprache (oder sollte man besser sagen: Aussprache) nutzte nicht allzu viel. Im gleichen Trott ging es auch in die zweite Hälfte. Und das, was man eigentlich vermeiden wollte, trat nach 2 Minuten ein. Der SV Pfrentsch konnte durch Alfred Sauer den zweiten Treffer nachlegen und somit die Partie wieder offen gestalten. Nun machten sich auch bei so langsam die Strapazen des Tages beim ASC bemerkbar, denn so allmählich ging die Konzentration und auch die Kondition flöten. Oder lag es doch daran, dass das Riesenschnitzel einem noch quer im Magen lag? Auf alle Fälle wurden die Aktionen nach vorne seltener und hochkarätige Gelegenheiten musste man schon mit der Lupe suchen. Statt dessen rückte Burgi im ASC Gehäuse immer mehr in den Mittelpunkt und avancierte zum Spieler des Tages. Ohne seine Paraden und Reflexe (und dies trotz der Radlermaß am Mittag) wäre die Partie schon lange gekippt und verloren gewesen. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass der SV in aller Ruhe den Ausgleich durch Hans-Jürgen Schreml erzielen konnte, andächtig bestaunt durch 2 ASC Spieler. Und zu allen Unglück für den ASC kam nun auch noch Einer daher und versetzte mit einem Sonntagsschuss am Samstag Nachmittag den ASC in das Tal der Tränen. Sollte es eine Flanke werden oder war es ein raffinierter Torschuss? Auf alle Fälle drehte sich die mit Effet getretene Kugel von Gerhard Sier ins ASC Gehäuse und aus einem einmal beruhigenden 3:0 war ein 3:4 geworden. Aber der ASC gab sich nicht auf und wollte zumindest noch den Ausgleich erzielen. Plötzlich gingen die Kombinationen wieder und es ergaben sich einige Gelegenheiten, doch zweimal wurde dem ASC ein eigentlich regulärer Treffer wegen Abseitsstellungen versagt. Und schweigte mal die Pfeife, dann scheiterte man am glänzend aufgelegten SV-Keeper oder die Kugel verfehlte um Haaresbereite das Gehäuse. Aber es sollte doch noch ein Happy End geben. Der mit aufgerückte Dieter Hafner besorgte mit einer Direktabnahme nach Flanke von Robert Sanderlin den nicht unverdienten Ausgleich für den ASC und gleichzeitig den Endstand der Begegnung.
Die dritte Halbzeit ging dann gemütlicher zu. Mit einem kühlen Bier und Leckerem vom Grill ließ man noch einmal gemeinsam das Spiel Revue passieren. Doch damit war der Tourneeabend für den ASC noch nicht zu Ende. Weiter ging’s noch zum Rindochsenfest nach Hammerles. Doch statt des erhofften Ochsen am Spieß gab’s kühles Bier und kalte Küche, denn der Ochs war bereits nach Hause gegangen. Doch dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Bernd Fischer unterhielt derweil die anwesenden Gäste mit seinen musikalischen Darbietungen.
Auf dem Weg nach Hause verfiel man dann doch noch dem Hunger und Alfons Betzl besorgte kurzerhand für die Verhungerten noch eine nächtliche Brotzeit, die es ihm mit einem Riesenappetit dankten.
Am nächsten Morgen dann hatte Karl, wie schon oben erwähnt, ein Frühstück für die AH Spieler organisiert, das dankend angenommen wurde. Da wurde dann noch über so manches sinniert, wie z.B. die Amphibienschwäne von Josch Weisbrod, die sowohl im Wasser als auch auf dem Land leben können. Wir sollten ihm zum Geburtstag doch mal ein Tierlexikon schenken, zumal die vermuteten Schwäne ganz übliche Hausgänse waren. Über die anderen Ausrutscher legen wir doch lieber den Mantel des Schweigens (warum bewegen die sich nicht?).
Und während die erste Gruppe bereits den Heimweg antrat, ging es für die Anderen noch zum Weißwurstessen nach Dießfurt, um danach einen schönen Kurztrip ausklingen zu lassen.
DH
Aufgebot des ASC Neuenheim
Tore des ASC Neuenheim
Pfrentsch. (fjo) Wie der Zufall es wollte, gelang dem SV eine außergewöhnliche Freundschaftsbeziehung zum ASC Neuenheim. Beide Vereine verbindet die A6 in ihrer ganzen Länge - während die Pfrentscher an der letzten Autobahnausfahrt vor der tschechischen Grenze beheimatet sind, liegt Neuenheim dort, wo die A6 in der Pfalz ihren Anfang nimmt.
In der Heidelberger Fußballszene ist der ASC (Anatomie-Sportclub) eine gute Adresse, auch wenn er erst seit 1978 besteht. Der Vereinsname geht auf die ersten Mitglieder zurück, überwiegend Assistenten, Doktoranden und Medizinstudenten.
Beim Aufstellen eines Fallschirmes im vergangenen Jahr kam es zu Kontakten zwischen beiden Vereinen, die nun einen ersten Höhepunkt beim Ausflug in die Oberpfalz hatten. Beim SV Pfrentsch bereitete diese Ankündigung den Boden für die Neugründung einer Altherren-Mannschaft. Klaus Riedl, Ewald Zetzl, Gerd Sier, Alfred Sauer, Theo Grotsch, Lorenz Eiber, Hubert Prem und Eugen Woppmann erklärten sich spontan zum Auflaufen bereit.
Am Samstag kam es zum ersten sportlichen Aufeinandertreffen. Die Partie endete 4:4. Die lange Feier im Anschluss nährt die Hoffnungen auf eine bleibende Partnerschaft. Bei Verwandten und Freunden im Raum Schwarzenbach bei Pressach nächtigten die Pfälzer.