Am späten Mittwoch Abend trafen sich 14 illustre AH-ler am Heidelberger Hauptbahnhof um den diesjährigen Ausflug anzutreten. Nach einer etwas unbequemen Nachtfahrt Richtung Norden mit Umstieg in Mainz sowie einem kleinen Schwenk über das Ruhrgebiet und Besuch beim neuen deutschen Meister in Bremen traf man verschlafen und mit Verspätung um 7:25 Uhr in Hamburg ein. Dies bedeutete leider, dass der herbeigesehnte Kaffee ausfallen musste, denn die Weiterfahrt war um 7:31 Uhr. Pech gehabt. Nach weiteren sich unendlich ziehenden 3 Stunden dann war das Ziel aller Träume endlich erreicht: Westerland auf Sylt. Nach dem Quartierbezug im Hotel Wilhelmine ging es erst mal an ein ausgiebiges Frühstück im "Luzifer" an der Strandpromenade mit einem herrlichen Blick auf die Nordsee. Der weitere Tag wurde dann unterschiedlich genutzt. Während ein Teil relaxte, hielten Burgi und Henning schon mal nach einer geeigneten Kneipe für das Fußballspiel am Abend Ausschau und nahmen die Biersorten etwas genauer unter die Lupe, den Rest scharte Josch Weisbrod um sich zum lockeren Strandmatch bei Windstärke 6 und Regen, um einmal die Verhältnisse für die Partie am Samstag zu testen (man wollte nichts dem Zufall überlassen).
Der Freitag stand dann ganz im Rahmen des Fahrrades. Gutes Wetter machte es möglich. Mit unserem Inselguide Henning Postel ging es Richtung Norden über das Prominentennest Kampen nach List, wo nach einer Mittagsrast im neu gestalteten Hafen die Teams gebildet wurden. Während die kurz zuvor gegründete Unterabteilung der AH, der "ASC Cuba-Libre" das Beach Soccer Turnier am Weststrand gewinnen wollte, vergnügte sich der Rest am nördlichsten Strand Deutschlands, dem "Lister Ellenbogen" und tankte Energie für die Rückfahrt. Die war auch bitter nötig, denn der "Blanke Hans" blies einem fast vom Rad, will heißen man kam nur äußerst mühsam voran. Endlich am Weststrand angekommen, wartete auch schon die nächste Überraschung: von wegen Turnier. Mangels Masse (es gab nur ein Team) fand überhaupt keines statt. Man munkelte auch schon in Insiderkreisen, dass die Plakate die Vorankündigung für 2005 gewesen waren (hat eigentlich jemand das Plakat gesehen?), zumal nicht einmal vor Ort Verantwortliche anzutreffen waren. Oder war es vielleicht der falsche Strand? Aber das sind nur böse Gerüchte (Josch, ich zitiere hier nur!). Aus dem grandiosen Turniersieg wurde jedenfalls nichts, die Vitrine zu Hause bleibt weiter unbenutzt und man musste sich mit Kaffee und Kuchen im Restaurant begnügen. Aber das eigentliche Drama an diesem Freitag sollte noch folgen. Die Rückfahrt zum Hotel wurde überschattet von Sabotageakten. Schon früh zersplitterte das Feld in kleine Grüppchen. Die ambitionierten Radler unter uns wollten es wissen und jagten dem Feld davon. Bravourös hängte sich Bernd Fischer an ihre Fersen und wurde unsanft eingebremst. Zuerst flog ihm das Rücklicht davon und am strategischen Anstieg vor Kampen verlor er auch noch seinen Klingeldeckel. Damit war klar: Er verlor unweigerlich den Anschluss und danach die Orientierung. Über seine Heimfahrt nach Westerland hängt noch immer der Küstennebel. Fest steht jedenfalls, dass er nicht im vorderen Feld eintraf, sondern noch vom Peleton eingeholt wurde und den 14. Platz belegte (Danke an dieser Stelle dem Fahrradverleih für das Abholen unterwegs, sonst hätten wir es nie geschafft Bernd auf den letzten Platz zu bringen.). Aus dem gemütlichen Bier wurde leider nichts, zumal bei seiner Ankunft im Hotelzimmer bereits das Empfangskomitee auf ihn wartete. Trotz einiger Blessuren von nicht näher genanten Herrschaften, denen ein Körperteil besonders zusetzte (du hättest doch ein Bad nehmen sollen Burgi!) war es ein rundum gelungener Tag, der auf dem Großbildschirm beim packenden 1:1 der Italiener gegen die Schweden und später noch in den diversen In-Kneipen seinen Ausklang fand.
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen des bevorstehenden Matches gegen die alten Fußballfreunde von Henning Postel. Nach dem ausgiebigen Frühstück war erst einmal Shopping in Westerland angesagt, was auch ausgiebig genutzt wurde. Windjacken in allen Varianten standen hoch im Kurs. Nach einem kurzen Mittagessen startete man das Unternehmen "1.Auswärtsspiel des ASC auf der Insel". Per Taxi ging es zunächst direkt zu den Eltern von Hennig Postel, die in einem stattlichen Friesenhaus aus dem Jahre 1740 wohnen. Nach dem herzlichen Empfang wurde dann auch gleich die friesische Spezialität kredenzt: 2/3 schwarzer Tee mit 1/3 "Köm", ein friesischer Kräuterschnaps, welches im stilechten Porzellan serviert wurde. So gestärkt ging es dann zu Fuß Richtung Sportgelände zum bevorstehenden Match. Dort erwartete uns schon die nächste Überraschung. Hennings Kumpels waren so zahlreich erschienen, dass der ASC erst mal 4 Akteure abstellen musste, damit das Spiel überhaupt stattfinden konnte. Sogar Hennings Vater und Rolf Rehm schnürten noch einmal kurzerhand die Fußballschuhe. Mit zehn Mann auf jeder Seite ging es dann endlich los. Langweilig wurde es dem ASC in der Partie nicht, denn unsere Mitreisenden und Gegner heizten uns mächtig ein. Und unser geplagter Burgi im Tor hatte mehr zu tun als ihm lieb war. So war es nicht verwunderlich, dass der ASC in Rückstand geriet. Doch man hielt dagegen und Andy Roth erzielte nach einer schönen Kombination den Ausgleich. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange. Nach dem neuerlichen Rückstand begann die Show unseres Goalgetters Max-Peter Gantert. Per Kopf erzielte er zunächst den Ausgleich. Danach war wieder der Gegner am Zuge. Der Wind tat sein Übriges dazu und eh man sich versah lag man mit 2:4 in Rückstand. Was für unseren Burgi besonders ärgerlich war, hatte ihn doch Uwe Hafner, der noch auf den Sylt Express mit aufgesprungen war (und zum Leidwesen auch noch beim Gastgeber aushalf), mit einem raffinierten Heber bezwingen können. Nach dem Wechsel und mit dem Wind im Rücken konnte der ASC die Partie zumindest noch ausgleichen. Mit zwei weiteren Treffern markierte Max-Peter Gantert noch den verdienten Ausgleich. Nebenbei bemerkt rückte er damit in der Torjägerliste ganz weit nach vorne. Die Begegnung hätte allerdings auch noch höher ausgehen können (müssen), denn die Konter der Gastgeber blieben immer gefährlich und Burgi musste des öfteren einen Rückstand verhindern. Allerdings hätte auch der ASC mehr für Torekonto tun können, doch selbst beste Gelegenheiten, so von Richard Bender und Josch Weisbrod, blieben ungenutzt. Unser tags zuvor arg gebeutelter Bernd Fischer, der noch immer auf der Suche nach Erklärungen für die gestrige Heimsuchung war, hätte kurz vor Schluss noch zum "Man of the Match" avancieren können, doch sein 20 Meter Kracher unter die Latte sprang wieder ins Feld zurück. Die dritte Halbzeit bei kaltem Bier, feurigem Chili von der Bundeswehr und einem lausigen Spiel der deutschen Elf gegen Lettland wurde dann im Vereinsheim begangen (nochmals vielen Dank an Hennings Vater für die Organisation). Nach der Rückkehr und einem begeisterten Spiel der Tschechen gegen die Holländer stürzte sich ein Teil ins pralle Nachtleben von Westerland und der andere landete auf der Suche nach was zu Essen bei Mc Donald's (es gab wirklich weit und breit nichts anderes außer vielleicht noch der Münchner Hahn, aber mit dem hatten einige AH-ler bereits tags zuvor unliebsame Erfahrungen gemacht).
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Heimreise. Nach dem Frühstück musste man die Zimmer räumen. Das Gepäck konnte man aber zum Glück im Hotel deponieren und los ging's zum Strandspaziergang am Sonntag morgen. Nochmals gestärkt mit einem schönen Milchkaffee bei "Luzifers" ging es erneut auf eine weitere Shoppingtour (Kurorte machen's möglich), die zwar durch einige Regenschauer kurz unterbrochen werden musste aber der Kauflust keinen Abbruch tat. Gegen 13:30 Uhr traf man sich dann noch einmal zu einem gemeinsamen Mittagessen bei "Gosch", wo der vorzügliche Fisch mit ein paar Pils heruntergespült wurde. So gestärkt wurde dann die Heimreise wieder über Hamburg gen Heidelberg (dieses mal aber direkt per ICE) angetreten, wo man fast pünktlich gegen 24:00 Uhr einlief.
DH
Aufgebot des ASC Neuenheim
Tore des ASC Neuenheim