Während daußen die noch frische Frühlingssonne lachte, musste die ASC-AH auch an diesem Samstag in der Halle ran. Und wieder mit einem Sparkader. Das aufrechte halbe Neuenheimer Dutzend (mit nur einem Auswechselspieler auf der Bank) zog sich beim Turnier des FC Hirschhorn am Neckarufer unter den gegebenen personellen Umstände achtbar aus der Affäre, ohne jedoch eines der drei Vorundenspiele gewinnen zu können.
Die erste Partie gegen den VfL Neckarsteinach endete - wie so manche Turnierbegegnung bei den kleinen Handballtoren - mit einem torlosen Unentschieden. Dabei hatte Silvester Cvitanovic, ein von Helmut Hauck engagierter Gastspieler aus Frankfurt, mit seiner physischen und technischen Stärke ein gelungenes Debüt im ASC-Dress. Das zweite Vorrundenspiel gegen die mit einem jungen, spielerisch hoch veranlagten Team angereiste TSG Rohrbach ging dann mit 0:3 doch recht deutlich in die schwarzen Hosen. Darüber ärgerte Keeper Friedrich Roth sich so sehr, dass er lautstark mit seinem Rücktritt drohte und erst einmal in einen Schmollwinkel abtauchte.
Durch den offensichtlichen Nichtangriffspakt zwischen der TSG Rohrbach und dem VfL Heiligkreuzsteinach war die Rangordnung in der Vierer-Gruppe geklärt. Das letzte Spiel, zu dem sich nach adrenalinsenkender Dauerbeschäftigung mit seinem Gameboy auch Friedrich Roth in den Kasten bequemt hatte, war daher vor allem eine Frage der Neuenheimer Ehre. Entsprechend engagiert und aggressiv riss der ASC daher das Gesetz des Handelns gegen die SG Rockenau an sich. Schon nach wenigen Minuten gelang nach einer ansehnlichen Direktkombination über Josch Weisbrod, Werner Rehm und Silvester "Stallone" Cvitanovic dem einstigen Hirschhorner Bub Helmut Hauck mit einem für dessen komplexe Bewegungsapparats-Verhältnisse akrobatischen Schuss aus der Drehung der fällige Führungstreffer. Kurz darauf nach einem abgewehrten SG-Angriff ein Tempo-Gegenstoß des ASC. Der entgiftete, entschlackte und wie eine Feder über das Parkett schwebende Faster Werner Rehm passte nach einem Solo der Diagnose "Ein leerer Bauch läuft schnell" gefühlvoll in den Lauf von Ex-Fastenbruder Josch Weisbrod, der das Werk mühelos aus halblinker Position vollendete.
Eine abgeklärte Hallenmannschaft hätte diesen - angesichts der begrenzten Tor-Maße und der kurzen Restspielzeit - locker nach Hause geschaukelt, den Ball in den eigenen Reihen gehalten, auch mal hinten rum gespielt und seelenruhig auf sichere Konterchancen gewartet. Nicht so die ASC-AH. Die schlug die Filzkugel überhastet nach vorne und brachte den Gegner durch dieses hektische Verhalten plötzlich völlig unnötig ins Spiel. Die SG Rockenau ließ sich nicht lange bitten und schenkte dem ASC noch zwei dicke Dinger zum 2:2-Endstand ein. Im Gegensatz zu Friedrich Roth, der sein Torwart-Temperament künftig im Interesse des guten Binnenklimas im Team doch besser zügeln sollte, hatte das Turnier dem sympathischen Gast-Zehner Silvester Cvitanovic so gefallen, dass er nach dem Duschen großzügig eine Einstands-Runde ausgab. Wobei Fastenfreund Werner Rehm natürlich auf alkoholische Getränke verzichten musste.
Am nächsten Samstag hat die ASC-AH ihr drittes Hallenmeeting in Folge. Angesichts der inflationären Trainingsbeteiligung - am Freitag drängten sich 19 Leute auf dem Platz - sollte es doch zu schaffen sein, dass dann mehr als sechs Spieler die Reise nach Dallau bei Mosbach antreten. Bei der Terminplanung für 2004 sollten generell keine Hallenturniere mehr gebucht werden. Denn eines hat sich wieder mal gezeigt: Die ASC-AH ist, nicht zuletzt mangels praktischer Übung und echtem Interesse, keine Hallenmannschaft und wird wohl auch keine mehr werden.
Josch Weisbrod
Die Ergebnisse (Tabelle)
Vfl Heiligkreuzsteinach - ASC Neuenheim 0:0
ASC Neuenheim - TSG Rohrbach 0:4
SG Rockenau - ASC Neuenheim 2:2
(1:0 Helmut Hauck, 2:0 Josch Weisbrod)
Der Turnier-Kader des ASC: