Solide Abwehrleistungen auf der einen, schlampige Chancenausbeute auf der anderen Seite prägten die Saison-Premiere zwischen den beiden Erzrivalen und mündeten in ein torloses Remis der annehmbaren Sorte. Vielleicht lag es daran, dass AH-Coach Rolf Rehm die Mannschaft aus Zeitmangel taktisch nicht mehr konzentriert auf die Partie einstellen konnte: Der ASC begann kopflos und ließ in der Anfangsphase jegliche Ordnung vermissen. Angstgegner Pfaffengrund fand schneller seinen Rhythmus, konnte aber den Neuenheimer Kasten nicht ernsthaft in Gefahr bringen.
Die erste Schrecksekunde für den ASC schon nach wenigen Minuten. Keeper Holger Bauer musste verletzt ausscheiden. Dieter Hafner streifte den Torwart-Dress über und machte seine Sache sicher, ohne zu besonderen Glanztaten genötigt zu werden. Die klareren Optionen hatte der ASC. Einen Linksschuss von Josch Weisbrod konnte der gute TSV-Keeper gerade noch mit den Fingerspitzen entschärfen. Einige Minuten später sprang dem AH-Debütanten Björn Hillen, dem für diese gehobene Altersklasse verständlicherweise noch die biologische Reife fehlt, nach einer präzisen Hereingabe von Sturmkollege Panebianco frei vor der Hütte der Ball vom Fuß - ganz nach dem Motto: Ach, da steckt ein Frosch drin.
Nach dem Wiederanpfiff des fehlerlosen, jederzeit souveränen Schiedsrichters Frey aus Pfaffengrund gewann die bis dahin sehr nervöse Partie an Tempo und spielerischer Klasse. Der ASC kombinierte nun flüssiger und überbrückte das Mittelfeld mit schnellen Zügen. Fast jeder Angriff lief dabei über Richard "Überall" Bender, der als dynamischer Ankurbler, Abräumer und Stratege Dreh- und Angelpunkt beim ASC und bester Mann auf dem trockenen Hartplatz war.
Die Neuenheimer Führung lag in der kalten Märzluft. Hillen servierte zweimal hintereinander einen scharfen Strammen Max, scheiterte aber am reaktionsschnellen TSV-Keeper. Kurz darauf setzte er einen Kopfball an den Pfosten. Und nach einem tollen Hammer von Werner Mierisch, der auf der linken Außenbahn in Defensive und Offensive ein Riesenspiel machte, jagte Hillen den vom Torwart abgefausteten Ball mit humorloser Vehemenz über die Querlatte. Auch einen tückischen Aufsetzer von Richard "Löwenherz" Bender konnte der Tausendsassa in der Pfaffengrunder Beziehungskiste gerade noch um den Pfosten lenken.
Fazit: Ein keineswegs enttäuschender Start in die neue AH-Saison, bei dem der ASC aufgrund der größeren Spielanteile und der klareren Einschussmöglichkeiten einen Sieg verdient hätte. Ein besonderes Lob gilt der Security-Abteilung um den klug agierenden Libero Dr. Emin Sevim, assistiert von den einsatzstarken Bodyguards Erwin "Schleusen dicht" Betzl auf der rechten und Friedrich "Barbarossa" Roth auf der linken Seite. Sie sorgten dafür, dass Dieter Hafner im Neuenheimer Kasten einen ruhigen Spätnachmittag verlebte - von seiner kahncoolen Rettungstat kurz vor dem Schlusspfiff einmal abgesehen. Erfreulich auch, dass Bernd "Lottner" Fischer nach langem fußballerischen Winterschlaf wieder munter mitmischte - auch wenn ihm angesichts des Trainingsrückstandes noch die alte Riesling-Spritzigkeit fehlte.
Den Verletzten Holger Bauer, Wolfgang Lange und Werner Rehm (hab ich einen vergessen?) wünschen wir gute Besserung: Eure Zeit kommt noch!
Josch Weisbrod
PS: Übrigens, lieber Bernd: Am Karfreitag um 17.00 Uhr ist (Sonder-)Training!