Aufgebot des ASC Neuenheim
Es wurde wieder ein fürchterliches SM-, ein Sado-Masospiel für die ASC-AH. Wobei die Masochisten natürlich Neuenheimer Farben trugen. Schon die unmittelbare Vorbereitung auf das Spiel ließ nichts Gutes ahnen: Zur Treffpunkt-Zeit um 15.00 Uhr war gerade mal die halbe Mannschaft im Clubhaus versammelt. Der aus dem fernen Neckarteil angereiste Gegner traf hingegen pünktlich und geschlossen ein. Erst zum Anpfiff von Schiedsrichter Rolf Rehm, dem besten Neuenheimer an diesem Fiaskotag, "komplettierte" sich das ASC-Team auf den Minimalstandard von elf Spielern. Disziplinlosigkeit pur.
Die erste Halbzeit verlief noch einigermaßen geordnet. Der in dieser Saison ungeschlagene Gast schlug jedoch durch seinen Top-Stürmer Rainer Kittel zweimal in Klassemanier zu. Einmal von der linken, dann von der rechten Seite slalomte er locker-flockig durch die ASC-Abwehr und jagte die Kugel aus spitzem Winkel halbhoch ins Netz. Zwischendurch hatte Werner Mierisch, einer der wenigen ASC-Lichtblicke, nach einem beherzten Solo Pech mit seiner heftigen Offerte an die Unterkante der Hirschhorner Latte.
So wurden beim Stand von 0:2 die Seiten gewechselt. Da ein ASC-Spieler im Clubhaus wohl noch ein gedehntes Schwätzchen hielt, startete Neuenheim in Unterzahl in den zweiten Durchgang. Und kassierte prompt den dritten Peitschenhieb auf das nackte Hinterteil. Wieder war es Rainer Kittel, der die ASC-Abwehr nach Belieben narrte und den Ball nicht ohne diebische Raffinesse ins kurze Eck lupfte. Mit zunehmender Dauer offenbarten sich die eklatanten spielerischen Defizite des Neuenheimer Chaosclubs immer schonungsloser. Selbst Pässe über fünf Meter wurden zur unüberwindlichen Herausforderung.
Der Ausfall eines kompletten Mittelfeldes mit so versierten Fußballern wie Richard Bender, Dieter Hafner, Paul Jöst und Werner Rehm war eben bei allen Bemühungen nicht zu kompensieren. Und so nahm das Unheil seinen verhängnisvollen Lauf. Hirschhorn tobte seinen sadistischen Spieltrieb ungehemmt aus und versetzte den dankbaren ASC-Masochisten einen Schlag nach dem anderen. Und da auch Omar Tiraie, die Katze vom Hindukusch, ausnahmsweise mal einen Kater hatte, war fast jeder Schuss des Hirschhorner Jagdgeschwaders ein Volltreffer.
Die AH-Saisonbilanz hat nach den letzten beiden Desaster-Akten noch einen erheblichen Kratzer erhalten: Fünf Siegen stehen nun vier Niederlagen und vier Unentschieden gegenüber. Da die Abschlusspartie gegen den HSC ausfällt und in diesem Jahr vielleicht nicht mehr ausgetragen wird, noch ein kurzer Blick auf die Statistik 2002: Die meisten Einsätze hatte Erwin Betzl. Er war in allen 13 AH-Spielen dabei. Knapp dahinter Bernd Fischer mit 12 Einsätzen, gefolgt von Andreas Roth, Friedrich Roth und Josch Weisbrod mit je 11 Einsätzen. Die Torjäger-Krone 2002 teilen sich Richard Bender und Josch Weisbrod mit je sechs Treffern. Dann kommt mit einem kleinen Abstand das Duo Harald Kuck und Khalid Diyane mit je zwei Saisontoren.
Übrigens: An Allerheiligen ist, passend zur Leistung gegen Hirschhorn, AH-Training angesetzt. Also bitte auf dem Friedhof drei Kerzen anzünden und abends auf dem Fußballplatz ein Feuerwerk abbrennen: am Freitag, dem 1.11.2002, um 20.00 Uhr. Wir haben's bitter nötig.
Josch Weisbrod