Die ASC-AH schrammte nur knapp an der ersten zweistelligen Niederlage in ihrer wechselvollen Geschichte vorbei und ging im wahrsten Sinne des Wortes den (Mörlen-)Bach runter. Vielleicht fehlte nach der langen Warterei - das Spiel begann mit eineinhalbstündiger Verspätung - auch die nötige Anspannung. Jedenfalls hatte der umsichtige Erste-Halbzeit-Schiedsrichter Max-Peter Gantert kaum angepfiffen, als es bereits unangenehm im Netz des leidgeprüften Aushilfstorwarts Werner Rehm klingelte.
Die Beschreibung der zahlreichen Tore, die wie überreife Äpfel fielen, und der sie begünstigenden Fehler würde den angemessenen Umfang eines Spielberichtes sprengen. Die Abwehr ließ die gegnerischen Angreifer sich wie Jagdhunde an der langen Leine austoben. Stammkeeper Omar Tiraie, die Katze vom Hindukusch, weilte nicht in ihrem Tor-Revier, sondern im fernen Straßburg. Das Mittelfeld - ausgeblutet: Wolfgang Lange und Paul Jöst waren erst gar nicht dabei. Werner Rehm übte sich tapfer als Ball-aus-dem-Netz-Holer und fehlte damit als technisch beschlagener Ordnungsfaktor im Feld. Feldspieler. Antriebs-Aggregator Richard Bender musste nach 20 Minuten mit einer Zerrung vom Platz. Und Dieter Hafner konnte wegen terminlicher Verpflichtungen nur eine Halbzeit mitwirken. Die beiden Spitzen hatten zwar vor allem durch Eins-zu-Eins-Situationen von Josch Weisbrod die eine oder andere vielversprechende Chance, hingen aber vor allem nach dem Ausscheiden von Richard Bender wie welke Blätter in der rauen Herbstluft.
So konnte der Gegner ungestört sein grausames Katz- und Maus-Spiel aufziehen. Im Durchschnitt erheblich jünger als die ASC-Oldies, läuferisch und technisch eine Klasse für sich diktierten die Hessen das Geschehen nach Lust und Laune und fackelten auch beim Abschluss nicht lange. In der zweiten Halbzeit übernahm Heribert Lormann das Amt des Pfeifenmannes von Max-Peter Gantert und machte seine Sache tadellos. Gantert sorgte für frischen Wind im schwachen ASC-Gebläse. Es war kein Zufall, dass ihm nach einem verhungerten Eckball von Friedrich Roth mit einer bemerkenswerten Energieleistung nach diversen Pressschlägen der verdiente Ehrentreffer gelang.
Die astronomische Niederlage gegen eine in allen Belangen überlegene Mannschaft soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Saison für die ASC-AH bisher durchaus positiv verlaufen ist: In zwölf Spielen ging die AH fünf Mal als Sieger vom Platz, spielte vier Mal Unentschieden und kassierte nur drei Niederlagen, davon zwei gegen die andere Liga Mörlenbach. Es liegt nun an der Mannschaft, die Bilanz in den letzten beiden Spielen am nächsten Samstag in Hirschhorn und am 2.November beim Showdown gegen den im Hinspiel mit 5:1 gedemütigten Lokalrivalen HSC noch weiter aufzubessern.
Josch Weisbrod