Aufgebot des ASC Neuenheim
Torschützen des ASC Neuenheim
Wie sagte der anglophile AH-Fußballweise Kalle Mühlbauer nach dem torreichen Saisonfinale zum amerikanischen Gastspieler Jeff Harrington so treffend?: „Sometimes we win, sometimes we lose.“ Wobei die ASC-AH in diesem von einigen Spielausfällen geprägten Jahrgang 2001 häufiger verlor als gewann. Um so schöner ist es natürlich, mit einem Triumph gegen den starken Platzrivalen in den fußballerischen Winterschlaf zu gehen. Ein Sieg, der den Spielverlauf jedoch ein wenig auf den Kopf stellte.
In der ersten Hälfte hatte der HSC nämlich ganz klar die Feld-Herrschaft, war spielerisch überlegen und erarbeitete sich eine ganze Serie von glasklaren Torchancen. Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam der ASC erstmals überhaupt gefährlich vor das HSC-Tor. Josch Weisbrods Schuss nach schöner Vorlage von Emin Sevim strich aber über das linke Tordreieck. Kurz darauf schlug der ASC temperaturgemäß eiskalt zu. Emin Sevim, der ein prima Spiel machte und viele gute Ballkontakte hatte, zog aus dem Hinterhalt ab und ließ dem HSC-Keeper mit seinem 20-Meter-Geschoss keine Chance. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gelbschwarzen, die zeitweise wie ihre Trikotverwandten aus Dortmund auftrumpften, allerdings schon mit zwei, drei Toren führen müssen.
Die völlig neuformierte ASC-Abwehr hatte jedoch das Glück der Tüchtigen. Holger Bauer, der ein tolles Comeback nach langer Abstinenz feierte, Heribert Lormann und Erwin Betzl wehrten sich hinten nach Kräften und vertraten die etatmäßigen Abwehrcracks Werner Lux, Dieter Hafner und Max-Peter Gantert ausgezeichnet. Ein hervorragender Rückhalt war Omar aus Afghanistan, der erstmals den ASC-Kasten hütete. Die Katze vom Hindukusch glänzte mit tollen Reflexen ebenso wie mit klugem Stellungsspiel und könnte das chronische Torwartproblem der AH eindrucksvoll voll lösen.
Auch im von Trainer Rolf Rehm massiv besetzten Mittelfeld leisteten Kalle Mühlbauer, Wolfgang Lange, Bernd Fischer, Daniel Paschedag, Friedrich Roth und Emin Sevim aufopferungsvolle Lauf- und Defensivarbeit. Das Fehlen der erkrankten bzw. verletzten Paul Jöst, Werner Rehm und Richard Bender konnte somit erstaunlich gut kompensiert werden. Auch die beiden US-Guys Jeff Harrington und Andy Bruce „Volles“ Rohr machten einen wirklich guten Job als Natural Born Fighters im Mittelfeld. Thank you very much, Jeff and Andy! Till the next time…
In der zweiten Halbzeit schlug die Stunde des vom reifen AH-Alter noch ein paar Jährchen entfernten Daniel Paschedag. Der engagierte Jugend-Headcoach besorgte mit einem knallharten Schuss aus spitzem Winkel nicht nur das 2:0. Nur kurz unterbrochen vom längst fälligen HSC-Tor von David Baumann, trumpfte er groß auf und legte mit zwei weiteren spektakulären Treffern einen lupenreinen Hattrick hin. Der überragende Paschedag machte damit den 4:1-Sieg perfekt, wobei das Ergebnis – wie zwischen den beiden Teams nicht unüblich – auch 4:4 oder 5:5 hätte enden können. Ein Spiel, das die Binsenweistheit bestätigte, dass es weniger auf die Aufstellung als vielmehr auf die richtige kämpferische Einstellung ankommt. Und natürlich auf die passende Taktik, die unser Trainerfuchs Rolf „Happel“ Rehm wieder einmal clever ausgetüftelt hatte.
Noch ein Hinweis für die Statistiker von SAT 1: Bernd Fischer hatte die meisten AH-Einsätze in der Saison 2001, nämlich 14, und damit auch die meiste Zeit zum Toreschießen. Mit seinen sechs Treffern eroberte der weiße Kugelblitz sich die Torjägerkrone, gefolgt von Werner Lux und Paul Jöst mit je 4 Treffern sowie von Wolfgang Lange, Daniel Paschedag (altersmäßig außer Konkurrenz) und Fischer-Vorgänger Josch Weisbrod mit je 3 Treffern.
Josch Weisbrod