Aufgebot des ASC Neuenheim
Torschützen des ASC Neuenheim
Nach der 1:2-Niederlage am 11.11.2000 war wieder einmal der HSC an der Reihe und gewann das Lokalderby letztlich verdient mit 5:3 Toren. Da half es auch nicht, dass Ex-AH-Coach Dr.Peter Möller aus dem fernen Köln angereist war, um auf dem Platz wie früher von ihm gewohnt seinen Mann zu stehen. Danke, Peter! Unter der ebenso überzeugenden wie sonnengebräunten Leitung von Schiedsrichter Rainer Plachky fand der Heidelberger Sportclub wesentlich schneller zu seinem Spielrhythmus als der ASC, der zu Beginn sehr unkoordiniert agierte und vor allem durch leichtfertige Ballverluste und mehr oder weniger kopflosen Aktionismus "glänzte".
So war es nur folgerichtig, dass der HSC früh nach einem feinen Spielzug durch einen Abstauber von Klaus Bucher in Führung ging. Obwohl im Aufbau alles andere als durchdacht, hatte Neuenheim durchaus komfortable Ausgleichschancen. Doch Mittelstürmer Harald Kuck, dessen Tochter Paula kurz vor dem letzten Derby das Licht der Welt erblickt hatte und nun dem Papa bei seinen vergeblichen Bemühungen mehr oder weniger interessiert beobachtete, konnte seine Headhunter-Qualitäten dieses Mal nicht effizient zur Geltung bringen oder scheiterte am sicheren HSC-Keeper.
Kurz vor der Halbzeit setzte der einmal mehr für die strategischen Akzente zuständige HSC-Denker und Lenker Wolfgang Deschlmayr noch einen drauf und überwand den fehlerlosen Neuenheimer Torwart Burkhard Kunzmann mit einem kernigen Distanzschus. Nach dem Wiederanpfiff fand der ASC endlich halbwegs seine spielerische Linie und verlagerte das Geschehen in die HSC-Hälfte. Marc Saggau, der wie schon gegen Dossenheim die ASC-AH enorm verstärkte, nahm eine mit erstaunlicher Übersicht geschlagene Diagonalflanke von Werner Rehm auf, setzte zu einem Power-Dribbling an und versenkte das Leder päzise im langen Eck - so als wäre es ein Grappa am Gardasee.
Unmittelbar darauf fiel auch schon der verdiente Ausgleich. Josch Weisbrod, der sich trotz Wadenbeinbruchs ein viertelstündiges Intermezzo auf dem grünen Rasen nicht verkneifen konnte, stoppte eine weite Hereingabe von Flankengott Friedrich Roth und legte im Strafraum für den mitgelaufenen Werner Rehm auf, der den Ball mit viel Gefühl und Effet ins HSC-Tor schlenzte. Neuenheim war nun am Drücker, versäumte es aber trotz weiterer sonniger Einschussmöglichkeiten, in Führung zu gehen. Für den nächsten Genickschlag sorgte erneut Rechtsanwalt Deschlmayr, der die fußballerische Strafprozessordnung, nach der nun mal büßen muss, wer seine Chancen versiebt, gnadenlos anwandte: Mit einem raffinierten Aufsetzer aus 18 Metern ins linke Eck ließ er Kunzmann ein weiteres Mal keine Haltbarkeitschance.
Horst Herm markierte kurz darauf das vorentscheidende 4:2. Wolfgang Lange konnte zwar mit einem platzierten Kopfballaufsetzer ins rechte Eck noch einmal verkürzen. Und Dr. Emin Sevim, der ein prima Spiel machte und ein Riesenlaufpensum absolvierte, hatte gar die dicke Chance zum Ausgleich. Er erlief sich einen missratenen Rückpass, spielte geschickt den HSC-Torwart, aber dann leider auch sich selber aus. Kurz vor dem Abpfiff erhöhte Andreas Dömpkes noch zum letztlich leistungsgerechten Endergebnis von 5:3 für den HSC.
Josch Weisbrod