Aufgebot des ASC Neuenheim
Vor knapp zwei Jahren, im Juli 1999, gastierte die ASC-AH bei der Sportvereinigung Ahorn in der Nähe von Coburg. Ein doppeltes Vergnügen. Zum einen hatten die Akteure viel Spaß am torreichen Freundschaftsspiel gegen die SpVg-AH (4:4) und beim anschließenden Feiern mit den Gastgebern. Am nächsten Tag genoss man bis tief in die Nacht das hormonreiche internationale Samba-Festival in Coburg.
Der Gegenbesuch der Ahorner AH in Heidelberg an diesem Wochenende begann sozusagen mit dem Rückspiel. Leider war der Rasenplatz am Freitag wegen Regen gesperrt, so dass die Partie auf dem Hartplatz ausgetragen werden musste. Während der ASC in der Anfangsphase Probleme hatte, den Ball unter Kontrolle zu bringen, kombinierten die Gäste aus dem Vorland des Thüringer Waldes gefällig, ohne ernsthafte Torchancen herauszuspielen. Nach und nach fand der ASC seine spielerische Linie. Die Pässe auf die Spitzen blieben jedoch zunächst ungenau. Der Knoten platzte, als Karl-Rudolf "Kalle.com" Mühlbauer mit einem herrlichen Günther-Netzer-Gedächtnispass Kampf- und Laufwunder Paul Jöst auf die Reise in den Strafraum schickte. Jöst schoss den herauseilenden Torwart an. Den Abpraller schob Bernd Fischer an den Innenpfosten, von dem er über den Rubikon rollte.
Nach dem Wechsel war die Partie zunächst ausgeglichen mit leichten Vorteilen für den ASC, der mit den technisch versierten Werner Rehm, Kalle Mühlbauer und dem die Löcher stopfenden Paul Jöst vor allem im Mittelfeld immer mehr dominierte. Nach einer Stunde hielt es Harald Kuck, der in der ungewohnten Rolle des Verteidigers überzeugte, nicht mehr in der Abwehr. Bei einem Zweikampf vor dem Gästestrafraum stieg er hoch. Seine präzise Kopfballvorlage nahm Bernd Fischer auf, der im zweiten Versuch recht dreckig ins rechte Eck vollendete.
Und weiter ging es mit dem Fischerfest. Zehn Minuten vor dem Abpfiff legte ihm Josch Weisbrod, der bei seinen eigenen Torschüssen Rollen an den Füßen zu haben schien, die Kugel in den Lauf. Abseits oder nicht? Der souveräne Schiedsrichter Rolf Rehm, der jederzeit Herr seiner Pfeife und der Lage war, sah die Sache jedenfalls so, dass Fischer in der Sekunde des Abspiels knapp hinter seinem Gegenspieler startete. Bernd, der Weiße Hai, schnappte ein drittes Mal zu. Sein gefühlvoller Distanzschuss senkte sich unter die staunende Querlatte. Und so ein Mann "will" in den fußballerischen Ruhestand gehen? Seine drei Tore widmete Bernd übrigens dem neuen ASC-Erdenbürger Yannick, Sohn von Marc Saggau.
Danach war die Messe endgültig gesungen. Ahorn verlor nun völlig seine Ordnung und musste in den Schlussminuten noch das vierte Tor durch Harald Kuck hinnehmen. Nach dem Spiel trafen sich Neuenheimer und Ahorner in Stefans Clubgaststätte. Bei leckeren Steaks, Bratwurst, Salat (danke, Grillmeister Stefan!) und Bier saß man noch gemütlich zusammen. Max-Peter Gantert, der auch schon auf dem Platz eine gute Vorstellung ablieferte, hielt eine kurze Begrüßungsansprache. Guido Brenner, der sympathische Mannschaftskapitän der Gäste, bedankte sich für die Einladung und überreichte Weißbiergläser mit dem Emblem "Veste Coburg", einen Coburg-Teller und die professionell gestaltete Vereinschronik. Die Fußballabteilung der Sportvereinigung Ahorn begeht in diesem Jahr ihr 75jähriges Jubiläum (www.spvgahorn.de). Ein freudiges Wiedersehen gab es mit Heinrich Bedford-Strohm, dem Initiator unserer Coburg-Reise. Der frühere ASC-AH-Spieler war vor zwei Jahren aus beruflich-theologischen Gründen in die Nähe von Coburg gezogen und wusste allerhand zu erzählen.
Bernd Fischer stand den Gästen nicht nur als Tore-Einschenker, sondern auch als Heidelberger Fremdenführer zur Verfügung. Hoffen wir also, dass die Ahorner Fußballspieler mit ihren Partnerinnen sich bei uns wohlgefühlt haben. Und das nächste Samba-Festival in Coburg kommt bestimmt.
Josch Weisbrod
PS: Es wurden übrigens viele Digitalbilder geschossen. Die Aktfotos aus dem Duschraum kommen aber nicht ins Netz (www.asc-neuenheim.de). Oder, Werner?