Die ASC-AH legte auf dem heißen Peterstaler Kuchenblech eine Neuenheimer Sahnetorte hin, weil die Mannschaft nicht nebeneinander, sondern miteinander spielte und vor allem kämpfte
Heidelberg-Ziegelhausen. Mit einer kämpferisch und läuferisch überzeugenden Teamleistung bezwang der ASC die starke AH des FC Ziegelhausen-Peterstal insgesamt verdient. Letztlich waren auf dem harten Kuchenblech im Peterstaler Wald, der wenig Schutz vor der heißen Sonne bot, nicht in erster Linie spielerische Tugenden gefordert, sondern aggressives Pressing und bedingungsloser Einsatz. Und da hatte der ASC über den Großteil der Spielzeit hinweg ein leichtes Übergewicht. Meist spielte sich das Geschehen zunächst im Mittelfeld ab, wo Helmut Hauck, Paul Jöst, Wolfgang Lange, Werner Rehm und Werner Schlegl viele Zweikämpfe gewannen und den Gegner kaum zur Entfaltung kommen ließen. Vorne lauerten Bernd Fischer und Josch Weisbrod auf ihre Chancen, die jedoch zunächst selten blieben.
Nach dem Wechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich die konzentriert agierende Abwehr mit dem umsichtigen Lenker Dieter Hafner, Max-Peter Gantert und Werner Mierisch (der Mitte der ersten Halbzeit den angeschlagenen, bis dahin mit vielen guten Ballkontakten positiv in Erscheinung getretenen Rolf Rehm abgelöst hatte) immer wieder auszeichnen konnte. Auch der selten geprüfte Torwart Burkhard Kunzmann zeigte bei den wenigen gefährlichen Dingern, die auf den ASC-Kasten kamen, seine reife Klasse. Lange sah es nach einem guten Null-zu-Null-Spiel aus. Doch etwa eine Viertelstunde vor dem Abpfiff schlug die ASC-Kobra eiskalt zu. Werner Schlegl tankte sich auf dem rechten Flügel energisch durch und paßte nach innen, wo Josch Weisbrod sich im Nachsetzen den Ball erkämpfte und auf seinen Teflon-Sturmpartner Bernd Fischer ablegte.
Der weiße Kugelblitz (sorry, er ist schwer geschrumpft!) fackelte nicht lange und jagte das Leder in perfekter Schußtechnik unhaltbar ins linke FC-Toreck. Wären mehr Zuschauer da gewesen - sie hätten gesungen: "Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehn..." Zwei Minuten vor Spielende krönte der ASC seine Mannschaftsleistung mit einem weiteren Sahnehäubchen. Neuenheims "Graue Feder" Werner "Ravanelli" Rehm, eine würdige Nummer Zehn, jagte auf der linken Außenbahn einem Verteidiger das Spielzeug ab, zog auf und davon, nahm dann gezielten Blickkontakt mit Josch Weisbrod auf, der im Gleichschritt mit seinem Bodyguard Richtung Strafraumzentrum sprintete und die wie mit dem Tortenheber servierte Flanke per Direktabnahme am FC-Keeper vorbei in die Maschen lenkte. Und das mit dem eigentlich gar nicht vorhandenen rechten Fuß - eine absolute Rarität!
Fazit des ersten vollen Erfolges (nach zwei Unentschieden und einer
Niederlage) der AH-Saison 2000: ein Arbeitssieg, bei dem nicht alles Gold
war, was in der Sonne glänzte. Aber ein Spiel, das Spaß machte, weil jeder
für den anderen rannte und eine echte Mannschaft auf dem Platz stand - und
nicht zuletzt, weil die ASC-AH endlich mal wieder ohne Gegentor blieb.
Josch Weisbrod