16.September 2000, 17 Uhr
DJK Ziegelhausen - ASC Neuenheim 3:2 (2:2)

  1. Holger Betzl
  2. Max-Peter Gantert
  3. Werner Lux
  4. Emin Sevim
  5. Paul Jöst
  6. Harald Kuck
  7. Wolfgang Lange
  8. Werner Rehm
  9. Michael Nägle
  10. Bernd Fischer
  11. Joseph Weisbrod
  12. Rolf Schulz
  13. Werner Mierisch

AH schwamm gut


Heidelberg. Auf dem ungeliebten Peterstaler Kuchenblech, das sich im Dauerregen in eine Mecklenburgische Seenplatte verwandelte, wurde der über weite Strecken dominierende ASC letztlich nicht von der gegnerischen Mannschaft, sondern vom Schiedsrichter in Tateinheit mit einer mangelhaften Chancenauswertung geschlagen. Die Anfangsviertelstunde gehörte jedoch den Gastgebern. Sie spazierten, angetrieben von ihrem Regisseur Hubert Burger, nahezu unbehelligt durch das Neuenheimer Hoheitsgebiet. Der ASC verlor serienweise Zweikämpfe und geriet folgerichtig mit 0:2 in Rückstand. Doch dann ging ein Ruck durch die Mannschaft. Sie fand ihren Rhythmus und eine Angriffswelle nach der anderen brandete Richtung DJK-Tor. Dort stand aber ein Teufelskerl, der auch die gefährlichsten Bomben entschärfte. Auf Anhieb Dreh- und Angelpunkt im Neuenheimer Spiel war Michael Nägle, der eine gelungene Premiere im AH-Trikot feierte. Ihm gelang auch der Anschlusstreffer nach einer präzisen Flanke von "Spielertrainer" Max-Peter Gantert. Acht Minuten später markierte Nägle auch den gerechten Ausgleich, als er zwei Abwehrspieler schwindlig spielte und aus achtzehn Metern genau ins linke Eck traf. Kurz vor der Halbzeit bediente Nägle mit einer Kopfballvorlage den in den Strafraum gelaufenen Josch Weisbrod, der aber den Ball nicht richtig traf und dem DJK-Keeper kläglich in die Arme schoss.

Nach dem Wechsel ging Neuenheim durch den in den Sturm beorderten Werner Lux in Führung. Doch zur Verwunderung aller erkannte der von allen neutralen Geistern verlassene Heimschiedsrichter den Treffer wegen einer imaginären Abseitsposition nicht an. Fast im Gegenzug ahndete er ein vermeintliches Handspiel im ASC-Strafraum mit einem Elfmeter, den Burger unhaltbar für den tadellosen Aushilfs-Keeper Holger Betzl verwandelte. Die DJK igelte sich nun in der eigenen Hälfte ein und überließ dem ASC völlig die Initiative. Als das Geläuf völlig unter Wasser stand und die Akteure reif für die olympischen Schwimmwettbewerbe waren, zeigte der ASC amphibische Fähigkeiten, kombinierte und fightete trotz der irregulären Verhältnisse unverdrossen weiter. Der Ausgleich wäre wohl auch gefallen, wenn die chronische Abschlusschwäche sich nicht fortgesetzt und wenn der Schiedsrichter einen klaren Foulelfmeter gegeben hätte. Statt dessen verwies er den gefoulten Wolfgang Lange des Feldes. Auch einen Handelfmeter nach einer Flanke von Werner Rehm versagte er den Neuenheimern. Schade, dass die unrühmliche bis indiskutable Schiedsrichterleistung ein - gemessen an den widrigen Umständen - gutes und faires AH-Spiel überschattete und den ASC um den verdienten Lohn eines vor allem kämpferisch überzeugenden Teamauftritts brachte.
JW